die Folgen der Corona-Pandemie belegen uns alle gerade über Gebühr mit Beschlag. Leider haben wir darüber das Elend in den griechischen Flüchtlingslagern und an der türkischen Grenze etwas aus den Augen verloren. Doch die Not dort ist nach wie vor groß und wir müssen tätig werden.
Wir können uns zwar vorstellen, dass die Bereitschaftsbekundungen der aufnahmewilligen Kommunen beim Bundesinnenministerium gerade wenig bis kein Gehör finden. Dennoch bittet Sie die Grüne Gemeinderatsfraktion eindringlich, mit den Stadtoberhäuptern der anderen aufnahmewilligen Kommunen Kontakt aufzunehmen. Diese Städte können über eine konzertierte Aktion das Ministerium dazu bewegen, ein Kontingent für die hilfsbedürftigsten unter den Geflüchteten, wahrscheinlich überwiegend unbegleitete Minderjährige, zu erstellen und die Verteilung auf die aufnahmewilligen Kommunen zu bewerkstelligen.
Wie uns Fachleute versicherten, ist die derzeit grassierende Corona-Pandemie kein Hinderungsgrund für eine Flüchtlingsaufnahme. Wohl niemand in unserem Land wird so gründlich medizinisch untersucht wie neuangekommene Geflüchtete in den Ankunftszentren. Eine zusätzliche Ansteckungsgefahr besteht also nicht.
Wir bitten Sie inständig im Namen der Menschlichkeit, sich hier einzusetzen. Der Großteil der Heidelberger Bevölkerung steht dabei hinter Ihnen. Wir bekommen jeden Tag viele Bürgerzuschriften mit der Bitte, uns schnell einzusetzen. Sie haben bei diesem Thema alle Unterstützung der gesamten Grünen Fraktion.
Mit freundlichen Grüßen im Namen der Gemeinderatsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
Derek Cofie-Nunoo, Fraktionsvorsitzender
Heidelberg, den 30. März 2020