Die Hälfte der Wohnungen auf Patrick-Henry-Village (PHV) wird preisgünstig. Das hat der Heidelberger Gemeinderat mit dem Wohnkonzept für den neuen Stadtteil bereits 2022 beschlossen. Die Grünen-Fraktion hat zusammen mit anderen Parteien nun eine Konkretisierung des Wohnkonzeptes beschlossen.
„Wir wollen auf PHV bezahlbaren Wohnraum schaffen, gemeinwohlorientiertes Wohnen fördern, Grund und Boden überwiegend im öffentlichen Eigentum behalten sowie vorhandene Bestandspotentiale heben. Mit dem wohnungspolitischen Konzept für PHV werden lebendige Quartiere geschaffen, die ökologisch und sozial ausgewogen sind und die ein gutes Miteinander und eine gute Durchmischung der Bevölkerung ermöglichen”, so Grünen-Stadtrat Manuel Steinbrenner.
Der Fraktionsvorsitzende Derek Cofie-Nunoo sagt: “Um bezahlbaren Wohnraum zu fördern, brauchen wir einen weniger profitorientierten Wohnungsmarkt und mehr gemeinwohlorientierte Wohnförderung. Für alle Flächen, die nicht im öffentlichen Eigentum verbleiben, muss eine Grundstücksvergabe nach der Qualität von Konzepten durchgeführt und so das Mitspracherecht der Stadt Heidelberg gesichert werden.“
Das kann nach Ansicht der Grünen durch die Grundstücksvergabe auf Grundlage einer Konzeptvergabe geschehen. Diese soll nicht nur für Baugruppen, sondern auch für private Investor*innen gelten und ebenso wohnungspolitische wie ökologische Ziele festlegen. Dadurch soll die Balance sozialer Durchmischung erreicht und günstiger Wohnraum geschaffen werden, der auch langfristig erhalten bleibt und nachhaltig ist. Zudem wird dadurch die Vergabe von Grundstücken an Baugruppen oder Wohnprojekte ausgeweitet. Innovative solidarische und gemeinschaftliche Wohnformen werden so gefördert und damit fester Bestandteil von PHV.
Die Kriterien für diese Konzeptvergabe sind unter anderem: Schaffung von bezahlbarem und barrierefreiem Wohnraum, Förderung von gemeinwohlorientierten Wohnformen, Bauen in ökologisch hoher Qualität, nachhaltiges und bestandsorientiertes Bauen und Sanieren durch Recycling von Baustoffen (Circular City), Stärkung und Schaffung von sozialer Infrastruktur (zum Beispiel Kitas, Spielplätze, Sport-und Freizeitplätze, Begegnungsorte et cetera). Es wird eine eine Vorgehensweise entwickelt, wie eine priorisierte Konzeptvergabe aussehen könnte. Die Vergabe von Grundstücken an Baugruppen oder Wohnprojekte wird ausgeweitet. Innovative solidarische und gemeinschaftliche Wohnformen werden so gefördert und werden fester Bestandteil von PHV.
Der Grünen-Fraktion ist wichtig, dass das wohnungspolitische Konzept abschnittsweise beschlossen und umgesetzt wird. Denn die Entwicklung von Förderprogrammen und Baukonjunktur sind derzeit nicht absehbar. Eine abschnittsweise Entwicklung ist daher sinnvoll und im Sinne des dynamischen Masterplans. Die Stadt hat zugesagt, dass über die weitere Planung künftig Baufeld für Baufeld entschieden wird.
Das 2022 beschlossene Wohnkonzept sieht jeweils zur Hälfte Eigentums- und Mietwohnungen vor. Die Hälfte der Wohnungen in PHV soll auch für Menschen mit mittleren und geringen Einkommen erschwinglich sein. In der Anfangsphase wird im Süden des Areals gebaut, später im Norden. Im Norden ist auch der Neubau des Ankunftszentrums für geflüchtete Menschen im Sinne einer “ Willkommenskultur” geplant. Dafür läuft aktuell ein Planungswettbewerb.
Terminhinweis: Begehung von PHV: Mittwoch, 13.12., 15 bis 16 Uhr, Begehung des neuen Stadtteils Patrick-Henry-Village mit exklusiver Führung durch den südlichen Teil und Informationen über die weiteren Entwicklungsschritte. Begrenzte Teilnehmendenzahl. Anmeldung bis zum 10.12.2023 erforderlich an geschaeftsstelle@gruene-fraktion.heidelberg.de
Foto: Florian Freundt