Stadtblatt-Beitrag von Nora Schönberger – Ausgabe vom 02.07.2025 //
Heidelberg ist in der kommunalen Zusammenarbeit auf vielen Ebenen sehr gut aufgestellt – von der lokalen Bürger*innenbeteiligung bis hin zur aktiven Mitgestaltung internationaler Netzwerke. Das zeigte sich einmal mehr beim deutsch-französischen Jahrestreffen des Rates der Gemeinden und Regionen Europas am 26. Juni in Paris. Als Mitglied des deutsch-französischen Ausschusses habe ich Heidelberg vertreten. Die Arbeit des Ausschusses geht über die klassische Städtepartnerschaftsarbeit hinaus, indem er sich fachlich mit Themen wie Klimaschutz, Bevölkerungsschutz oder Demokratie befasst. Die Treffen sind eine wichtige Plattform für den Austausch mit Vertreter*innen aus Städten und Gemeinden beider Länder.
So ging es zum Beispiel darum, wie Vertrauen zwischen Bürger*innen und Verwaltung gestärkt werden kann. Die Krise des bürgerschaftlichen Engagements und die Entfremdung zwischen Politik und Bürgerschaft gelten als zentrale Herausforderungen. Betont wurde die Bedeutung einer ausreichenden finanziellen Ausstattung der Kommunen, um sozialen Frieden zu sichern. Beispiele wie Bürgerbefragungen zu Verkehrsprojekten, die Schaffung „Dritter Orte“ und eine stärkere Einbindung der jungen Generation wurden als Wege genannt, um Verwaltungen zu öffnen und den Dialog zu fördern. Das gelingt in Heidelberg durch die vielfältigen Formate der aktiven Bürger*innenbeteiligung und die Förderung von Engagement. Die von uns sehr stark unterstützten Stadtteilbudgets konnte ich als gutes Beispiel vorstellen. Auch die Rolle der Städtepartnerschaften wurde intensiv diskutiert. Viele Partnerschaftskomitees stehen vor der Herausforderung, junge Menschen einzubinden und die vielfältige Stadtgesellschaft abzubilden. Hier ist Heidelberg u.a. mit dem Engagement des Stadtjugendrings sehr gut aufgestellt.
Das Treffen in Paris hat unterstrichen, wie wichtig kommunale Zusammenarbeit ist. Die deutsch-französische Freundschaft, die wir als Kommune durch die Mitarbeit im dt.-frz. Ausschuss und unsere lebendige Partnerschaft mit Montpellier pflegen, bleibt ein starkes Fundament, um die aktuellen Herausforderungen gemeinsam anzugehen und die Zukunft Europas aktiv mitzugestalten.
Abseits der Tagung beeindruckte mich der Fortschritt, den Paris bei der Verkehrswende zeigt. Wo einst Autos am Flussufer entlang fuhren, flanieren heute Menschen. Verkehrsberuhigte Straßen, eine gute Radinfrastruktur und neue Grünflächen sind ein gutes Beispiel dafür, wie Städte mit dem notwendigen Willen gestaltet werden können.