Dossenheimer Landstraße: Infos zur Entscheidung

Infos und Erläuterungen (Stand 2. Juli 2025)

Entscheidung zur Dossenheimer Landstraße

Die Dossenheimer Landstraße soll auf Höhe der Haltestelle Burgstraße nun doch zweispurig ausgebaut werden – so wie ursprünglich geplant. Wir erklären hier die Entscheidung. Der Umbau der Dossenheimer Landstraße war in den vergangenen Monaten Gegenstand intensiver Diskussionen. Zuletzt konzentrierte sich die Debatte auf den Erhalt von sieben Bäumen und die damit verbundene Reduzierung auf eine Fahrspur – ein Anliegen, für das sich auch die Grünen-Fraktion eingesetzt hatte. In der Gemeinderatssitzung am 5. Juni wurde deutlich, dass noch nicht alle relevanten Informationen vorlagen, um die Tragweite dieser Entscheidung abschließend bewerten zu können. Die Entscheidung wurde daher vertagt. Inzwischen liegen die erforderlichen Informationen vor.

Nach sorgfältiger Prüfung, intensiven Gesprächen und einer umfassenden Abwägung aller Vor- und Nachteile haben sich die Fraktionen von Grünen, CDU und SPD nun gemeinsam auf eine neue Lösung verständigt. Wie es zu dieser Entscheidung kam, möchten wir gerne hier erläutern:

Bauverzögerung und massive Kostensteigerung: Der bestehende Planfeststellungsbeschluss ist rechtlich bindend und wurde unter intensiver Beteiligung der Öffentlichkeit erstellt. Eine Planänderung würde das Verfahren neu aufrollen und hätte nicht absehbare Folgen für Zeitplan und Kostensteigerungen. Eine Umplanung würde nicht nur zu erheblichen Verzögerungen führen, sondern auch rechtliche Risiken (beispielsweise Schadensersatzansprüche durch Baufirmen) und massive Mehrkosten verursachen. Eine unkalkulierbare Kostensteigerung wäre gerade aufgrund der aktuellen angespannten Haushaltslage unverantwortlich.

Besser für ÖPNV und Radverkehr: Die geplante Verkehrsführung schafft eine breite und sichere Radspur und verbessert die Verkehrssicherheit für Fuß- und Radverkehr. Gleichzeitig gewährleistet sie einen fließenden ÖPNV durch leistungsfähige Verkehrsführungen. Durch eine Umplanung entstünden Nachteile für den Rad- und Fußverkehr und Verzögerungen beim ÖPNV. Konkret: Dies hätte Verzögerungen der Linien 5 und 21 in Handschuhsheim auf ihrem Weg nach Schriesheim und aufgrund einspuriger Streckenabschnitte in Dossenheim somit ebenfalls Auswirkungen auf die Fahrten der Linien in Richtung Heidelberg und somit auf die Pünktlichkeit insgesamt. Die Reduzierung um eine Fahrspur führt zudem zu größeren Rückstaus, längeren Wartezeiten und längeren Reisezeiten im Autoverkehr, was wiederum den Stadtteil und Pendler*innen belastet.

Ökologische Aufwertung und mehr Aufenthaltsqualität: Der Eingriff in den Baumbestand ist schmerzhaft, aber leider in diesem Fall nicht vollständig vermeidbar. Daher werden die sieben Bäume erhalten und ortsnah verpflanzt. Die Linden werden ausgegraben und Im Weiher/Ecke Bolzplatz wieder eingepflanzt. Hier entstehen kurze Transportwege und die Linden bleiben dem Stadtteil und dem Wohnbezirk erhalten. Das Spezialunternehmen, welches solche Verpflanzungen vornimmt, hat die Wurzeln im Vorfeld mit dem Landschaftsamt begutachtet und sie sind gemeinsam zu einer positiven Prognose gekommen, was die Verpflanzbarkeit angeht, dieses Verfahren ist jetzt bereits mehrfach in Heidelberg durchgeführt worden. Auch wenn einzelne Bäume weichen müssen, wird die Begrünung im Stadtteil deutlich erweitert: Die entfallenden Bäume werden durch eine begrünte Lärmschutzwand, zusätzliche Bepflanzungen und ortsnahe Neupflanzungen im Verhältnis von 1:5 überkompensiert. Es werden also fünf Mal so viele Bäume gepflanzt, wie gefällt werden. Zudem soll der Platz vor der Badischen Beamtenbank sowie die Flächen vor den für den Umbau vorgesehenen Gebäuden entlang der Dossenheimer Landstraße (gegenüber dem Hans-Thoma-Platz und am ehemaligen Postgebäude) aufgewertet, entsiegelt und möglichst intensiv begrünt werden, nach Möglichkeit auch mit Großgrün. Diese Maßnahmen dienen dem Klima- und Hitzeschutz, werten den öffentlichen Raum auf und fördern die Biodiversität. Begrünte, entsiegelte Flächen verbessern die Aufenthaltsqualität im Stadtteil. An der Haltestelle Burgstraße werden weitere schattenspendende Elemente, z.B. zusätzliche Wartehäuschen errichtet.

Ausgewogener Kompromiss: Der Beschluss mit den flankierenden Maßnahmen stellt einen ausgewogenen Ausgleich zwischen den Anforderungen der Verkehrsinfrastruktur, den Zielen des Klimaschutzes und der Aufwertung des Stadtteils dar: Zudem verbessert die Planung die Verkehrssicherheit für Fuß- und Radverkehr durch eine breite Radspur und gewährleistet einen fließenden ÖPNV durch leistungsfähige Verkehrsführungen. Wir sehen in diesem ausgewogenen Kompromiss insgesamt einen Gewinn für den Stadtteil.

Infos als PDF-Datei herunterladen: Hier klicken!

Alle Unterlagen und Anträge im Wortlaut: Hier klicken!

Artikel in der Rhein-Neckar-Zeitung vom 3. Juli 2025: Hier klicken!

Bei Fragen schreiben Sie gerne eine Mail an: geschaeftsstelle@gruene-fraktion.heidelberg.de

Foto: Florian Freundt

Grafik zur Verdeutlichung: