Grüne Wärme aus Abwasser! AZV hat große Pläne

PRESSEMITTEILUNG VOM 01.06.2022 – GEMEINDERATSFRAKTION BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Heizen mit Abwasser? Das ist möglich. Wärmerückgewinnung der im geklärten Abwasser enthaltenen Abwärme kann einen Beitrag zur klimaneutraler Wärmeversorgung leisten. Die Grünen-Stadträt*innen Dr. Ursula Röper und Frank Wetzel besuchten kürzlich den Abwasserzweckverband Heidelberg (AZV), um sich über Möglichkeiten der Abwasserwärmerückgewinnung zu informieren.

„Im Abwasser steckt mehr Energie, als viele vermuten. Diese Energie lässt sich nutzbar machen, um hier vor Ort die Wärmeversorgung klimaneutraler zu gestalten“, erklärt Röper. Geschäftsführer Manuel Oehlke erläuterte bei dem Vor-Ort-Termin die Pläne des AZV. „Wir freuen uns, dass es beim AZV eine große Bereitschaft zu technischen Neuerungen gibt. Wir unterstützen die Pläne, alle Möglichkeiten der Abwasserwärmerückgewinnung zu prüfen. Die Energiewende in Heidelberg gelingt nur, wenn neben der Strom- auch die Wärmeerzeugung auf erneuerbare Energien umgestellt wird“, so Wetzel. Die Wärme könnte tagsüber aus bis zu 5.500 m³ geklärten Abwasser genutzt werden, 700 m³ nachts. Denn die Temperaturdifferenz des gereinigten Wassers ist hoch genug für eine lohnende Anlage.

Um die Arbeit in hervorragender Qualität und zu einem günstigen Preis weiterführen zu können, wird der AZV in den kommenden Jahren zwei Megaprojekte durchführen. Die Vorarbeiten für die 4. Reinigungsstufe werden noch 2022 begonnen. Die Kosten sind mit ca. 42 Millionen Euro kalkuliert. Für den Neubau des Dükers (Verbindungsleitung unter dem Neckarkanal und Altneckar zwischen den Klärwerken Süd und Nord) werden ca. 34 Millionen Euro investiert.

Die Abwasserwärmerückgewinnung stellt neben der geplanten größeren Flusswärmepumpe am Neckar einen weiteren wichtigen Baustein zur klimaneutralen Wärmeversorgung in Heidelberg dar. Denn auch die Wärme des Neckars lässt sich für die Wärmeversorgung nutzen – und das bis in den Winter hinein. Aktuell werden für die Flusswärmepumpe in einer Machbarkeitsstudie sechs mögliche Standorte am Neckar untersucht.

1977 wurde der Abwasserzweckverband Heidelberg gegründet. Die Städte Heidelberg, Neckargemünd und Eppelheim sowie die Gemeinde Dossenheim schlossen sich zusammen, um sich gemeinsam für den Schutz der Umwelt einzusetzen. Sie planten den Bau einer modernen Großkläranlage, die nur zusammen finanziell zu schultern war. 1983 ging das neue auf 360.000 Einwohner- und Einwohnergleichwerte ausgelegte Klärwerk in Betrieb. Seit 2015 ist die Stadt Neckarsteinach weiteres Verbandsmitglied.

Bildunterschrift: Die Grünen-Stadträt*innen Dr. Ursula Röper und Frank Wetzel mit AZV-Geschäftsführer Manuel Oehlke (v.l.). Fotoquelle: Grüne Fraktion.

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