Stadtblatt-Beitrag von Stadtrat Christoph Rothfuß – Ausgabe vom 05.07.2023 //
Vergangenen Dienstag fand die Auftaktveranstaltung zur Radstrategie 2030 statt. Das holländische Büro Mobycon wird bis Herbst 2024 ein ausgearbeitetes Planwerk erstellen, wie der Radverkehr in Heidelberg verbessert und neu geordnet werden kann. Begleitet wird Mobycon von einem Expertenrat aus Verwaltung, Gemeinderat, Vertreter*innen des Studierendenrates, VCD, ADFC, IG Rad, des Jugendgemeinderates und des Radentscheides. Ebenso ist eine Bürgerbeteiligung während des Prozesses vorgesehen. Die Radstrategie 2030 soll u.a. die vielen unbearbeiteten Beschlüsse des Gemeinderates (Fahrradstraßen, Lückenschlüsse, Abstellanlagen, Schnellrouten, etc.) und weitere Ideen/Verbesserungsvorschläge (80 Punktepapier zur Verbesserung des überörtlichen Radverkehrs, etc.) in ein schlüssiges Gesamtkonzept gießen.
Mit der Radstrategie wird der Radverkehr in Heidelberg und Umgebung weiter gestärkt, Verkehrswege werden deutlich verlagert – insbesondere vom motorisierten Individualverkehr hin zum Fahrrad, auch durch Neuaufteilung des Verkehrsraumes. Damit ist die Radstrategie 2030 ein wichtiger Baustein der Mobilitätswende. Vorarbeit dafür machte die Initiative Radentscheid, welche im vergangenen Jahr über 10.800 Unterschriften in Heidelberg für bessere Bedingungen für den Radverkehr gesammelt hatte. Die gestellten Forderungen werden in die Radstrategie eingearbeitet.
Das Büro Mobycon wird verschiedene Teilkonzepte/Maßnahmen erarbeiten, die nach ihrem Potenzial der CO2 Reduzierung bewertet und mit einer Kostenschätzung und dem verbundenen Personalaufwand versehen werden. Folgende Teilkonzepte werden erarbeitet:
– Definition von Standards und Leitzielen
– Radwegenetz: Planung der Haupt- und Nebenachsen, Art der Radführung (separater Radweg, Geh-/Radweg, Fahrradstraße), Integrierung der Radschnellverbindungen, bedarfsgerechte Dimensionierung der Radwege sowie Ertüchtigung unter anderem auch von Feldwegen auf Pendlerstrecken
– Fahrradabstellanlagen: Bedarf ermitteln und Standorte festlegen
– Verknüpfungsstellen zwischen Radverkehr und ÖPNV: Bedarf ermitteln und Standorte festlegen
– Wegweisungssysteme überprüfen und anpassen
– Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
– Planung von Serviceangeboten, zum Beispiel Pump- und Reparaturstationen, (E-Bike)-Ladestationen, Trinkwasserzapfstellen
Die Ergebnisse der Radstrategie fließen auch in den neuen Klimamobilitätsplan 2035 ein.