RNV-Notfallfahrplan: Grüne kritisieren zu hohe Abstriche bei den Bergstadtteilen

Die Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft (RNV) hat auf anhaltende Probleme im Busverkehr reagiert. Seit Montag gilt ein sogenannter Stabilisierungsfahrplan. Der reduzierte Fahrplan soll die zahlreichen Ausfälle durch den Personalmangel auffangen und spontane Fahrtausfälle reduzieren. Das führt jedoch zu massiven Einschränkungen auf einigen Linien – die Bergstadtteile Emmertsgrund und Boxberg sind besonders stark betroffen.

Grünen-Stadtrat Christoph Rothfuß äußert sich besorgt über die kurzfristige Ankündigung und mangelnde Transparenz seitens der RNV: „Auch wenn Anpassungen am Fahrplan nachvollziehbar sind, wundert mich die Art der Kommunikation und die Kurzfristigkeit der Ankündigung. Der Fahrgastbeirat wurde nicht vorab informiert und es wurden keine klaren Kriterien für die Linienänderungen genannt.“

Besonders betroffen sind die Linien 27 und 29, wobei die Linie 29 eigentlich vom Boxberg zum Bismarckplatz führt. Aktuell endet die Fahrt aber am S-Bahnhof West-Südstadt, was Kritik bei den Stadtteilbewohner*innen hervorruft. Rothfuß betont: „Die Linie 29 ist die wichtigste Verbindung vom Boxberg zum Knotenpunkt Bismarckplatz. Nun müssen die Boxberger*innen und Teile des Emmertsgrund am S-Bahnhof Weststadt-Südstadt in die Linie 23 umsteigen und damit deutlich längere Fahrtzeiten in Kauf nehmen.“

Die Grünen fordern daher von der RNV, die Kürzungen weniger stark auf die Bergstadtteile auszurichten. Auch die Linie 27, die Boxberg und den Emmertsgrund verbindet, fährt nur noch stündlich. Rothfuß appelliert zudem an die RNV, nicht nur kurzfristige Lösungen für den akuten Fahrplanengpass zu finden, sondern auch nachhaltige Maßnahmen zur Personalgewinnung zu ergreifen. Er betont: „Es ist unerlässlich, dass die RNV nicht nur auf die aktuellen Herausforderungen reagiert, sondern auch proaktiv an langfristigen Lösungen arbeitet. Wir erwarten, dass die RNV ihre Maßnahmen zur Personalgewinnung systematisch verstärkt, ausbaut und evaluiert, um die angespannte Personalsituation nachhaltig zu verbessern und den Fahrgästen einen zuverlässigen ÖPNV zu garantieren.“

Der angepasste Fahrplan bleibt laut RNV voraussichtlich bis mindestens Frühjahr 2024 gültig.

Die Änderungen für die Linien sind hier zu finden: Hier klicken!

Hier die Pressemeldung der RNV vom 21.11.2023: Hier klicken!

Foto: Florian Freundt