Stadtentwicklung – einfach, ökologisch, bezahlbar

Stadtblatt-Beitrag von Leander von Detten – Ausgabe vom 18.09.2024 //

Stadträt*innen und Vertreter*innen der Verwaltung fuhren im Juli auf eine Exkursion nach Bad Aibling zum Thema „nachhaltiges Bauen“ und besichtigten dort und auf dem Weg Objekte zu nachhaltigem Bauen: von einer Holz-Passivhaussiedlung über modularen Holzbau, Aufstockungsbauten für Parkraum, einem Holzparkhaus bis hin zu experimentellen Ton-, Lehm- und Hybridbauten. Auf dem Forschungscampus der B&O-Gruppe werden Testbauten von der Planung und Ausführung bis zur Nutzung wissenschaftlich begleitet sowie Ressourcenverbrauch und Emissionen gemessen, um Alternativen zur konventionellen Baupraxis zu prüfen und vorzuführen. Ergänzend hörten wir Fachvorträge zu Baukultur, Stadtentwicklung, Zertifizierungen, Baustoff-Recycling sowie CO2-Bilanzen.

Nachhaltigkeit kann nicht nur über eine Steigerung der Gebäudeeffizienz, sondern auch über simple Bauweisen und natürliche Rohstoffe erreicht werden. Auch das Wiederverwenden von Hauselementen oder die Umnutzung von Funktionsbauten stellen gute Ansätze für die Heidelberger Stadtentwicklung dar. Nach einem so umfassenden Input sind wir gespannt, wie sich der neue Gemeinderat angesichts des Handlungsdrucks durch die Klima- und Wohnraumkrise engagieren wird, um mehr bezahlbaren, ökologischen Wohnraum zu schaffen.

Aus der Exkursion können wir konkrete Beispiele für eine pragmatische, aber zukunftsweisende Stadtentwicklung mitnehmen. Wir sehen uns darin bestärkt, bei der Entwicklung auf PHV die Rolle von grauen Emissionen ins Zentrum der weiteren Entwicklung aufzunehmen sowie einen Vorrang von Sanierung, Umnutzung und Wiederverwendung vor Abriss und Neubau zu etablieren. Für uns wird die Frage nach bezahlbarem Wohnraum in Heidelberg in Zukunft im Bestand und vor allem der effizienten und sozial gerechten Nutzung entschieden. Das bedeutet für uns eine Priorisierung von hochwertigen Gemeinschaftsflächen und bezahlbarem Wohnraum vorzunehmen.

Bild (Grüne Fraktion): Holz-Passivhaus im Prinz-Eugen-Park in München – ein Beispiel für eine pragmatische, aber zukunftsweisende Stadtentwicklung