Studie: Heidelberg gibt zu viel Geld für Autoverkehr aus

Heidelberg gibt jährlich nur 6 Euro pro Bürger*in für den Radverkehr aus – für Autos sind es 240 Euro. Das ist 40-mal so viel! Dabei fahren immer weniger Heidelberg*innen mit dem Pkw. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Universität Kassel. Die Grünen-Fraktion fordert eine engagierte und schnellere Verkehrswende – hin zu weniger Autoverkehr und mehr Radverkehr!

„Die Verkehrswende muss endlich ernsthaft angegangen werden. Eine Stadt, die den Klimanotstand ausgerufen hat, kann den Autoverkehr nicht über die Maßen subventionieren. Das ist nicht zeitgemäß und entspricht nicht dem Nutzungsverhalten der Heidelberger Bürger*innen. Heidelberg muss den Fokus stärker auf den Radverkehr und ÖPNV legen“, kritisiert Grünen-Stadtrat Felix Grädler.

Der motorisierte Individualverkehr der Heidelberger Bevölkerung macht inzwischen nur noch etwa 20 Prozent der zurückgelegten Wege (Modal Split) aus. Gleichzeitig beträgt der städtische Zuschuss der Untersuchung zufolge für den Pkw- und Lkw-Verkehr 42 Millionen Euro, für den ÖPNV nur 25,7 Millionen Euro und für den Radverkehr 1 Millionen Euro. Noch klarer wird die Ungleichheit, wenn man sich die Ausgaben pro Kopf anschaut: Hier betrug der Zuschuss pro Jahr für jede*n Heidelberger*in für den PKW-Verkehr 240 Euro und für den Radverkehr 6 Euro.

„Mehr Fahrrad, weniger Auto bedeutet: Mehr Platz, mehr Sicherheit, bessere Luft, höhere Lebensqualität. Fahrradstraßen, Rad(schnell)wege, Rad-Service-Stationen, Abstellanlagen – es gibt viele Maßnahmen, in die Heidelberg sinnvoll investieren könnte, um den Radverkehr in der Stadt attraktiver zu machen. Alle diese Punkte sind auch Teil des bereits beschlossene Klimaschutz-Aktionsplans. Wir werden darauf drängen, dass diese Maßnahmen zügig und entschlossen umgesetzt werden. Geld im Verkehrsbereich ist am wirkungsvollsten im Radverkehr ausgegeben“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Christoph Rothfuß.

Die Untersuchung der Universität Kassel wurde in der letzten Sitzung des Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschusses vorgestellt. Die Ergebnisse der Untersuchung: Hier klicken!