Zeit für Kooperation

Stadtblatt-Beitrag von Derek Cofie-Nunoo – Ausgabe vom 16.03.2020 //

Entscheidungen von Bund, Land und Kommune verändern aktuell unseren gewohnten Lebens- und Entscheidungsspielraum. Oberstes Ziel der Maßnahmen ist das Durchbrechen der Kontaktkette durch soziale Distanz, um die Ausbreitung des Coronavirus auch in Heidelberg zu verlangsamen.

Mir geht es gefühlt sehr wahrscheinlich wie Ihnen. Innerhalb weniger Tage hat sich der Fokus von geschäftiger Alltagsroutine hin zu Gedanken, wie wir jetzt am Besten mit der neuen Situation umgehen sollen, verschoben. Was ist wesentlich, wie organisiere ich mein Familienleben, Arbeitsleben? Was neu ist: Unser individuelles Verhalten kann positive oder negative Folgen für ALLE in Heidelberg haben.

Halten wir uns an die notwendigen Maßnahmen oder nicht. Sicher, das wird oft unbequem sein, aber hier sitzen wir als Stadtgesellschaft im selben Boot. Wir alle spüren die Folgen im persönlichen Lebensbereich. Wir müssen unser Kontaktverhalten in der Freizeit, bei der Arbeit, der Betreuungssituation von Kindern, älteren oder kranken Menschen, beim Einkaufen und unserer Mobilität anpassen.. Das hat wirtschaftliche Folgen für alle, die von uns als Konsument*innen, Publikum oder in anderen Rollen leben. Das ist besonders hart für Freiberufler*innen und Künstler*innen, die kein Kurzarbeitergeld erhalten und die keine Firma unterstützt. Auch Alleinerziehende, die sich die Kinderbetreuung mit niemandem teilen können, sind auf Unterstützung angewiesen. Damit sind  wir als Kommunalpolitiker*innen vermehrt konfrontiert. Wie können wir gut durch diese neue und ungewohnte Situation kommen?

Das Gebot der Stunde heißt Kooperation

Bereits nach kurzer Zeit zeigt sich eine Welle der Solidarität mit Menschen, die aufgrund von chronischen Erkrankungen und Einschränkungen aller Art nicht aus dem Haus gehen können. Es bilden sich nachbarschaftliche Netzwerke, Hofläden bieten Lieferservice für frisches Obst und Gemüse an, Nachbar*innen unterstützen sich bei der Kinderbetreuung, Menschen behalten ihre gekauften Konzertkarten. Durch diese positiven Initiativen rücken wir trotz der notwendigen sozialen Distanz als Stadtgesellschaft zusammen und entwickeln gefühlte Nähe.

In der Kommunalpolitik wird sich unsere gewohnte Struktur von Sitzungen, Terminen und Treffen stark verändern. Wir Grüne streben in dieser außergewöhnlichen Situation einen überparteilichen, kooperativen Austausch und eine enge Zusammenarbeit mit den anderen Parteien und Gruppierungen im Gemeinderat an. Unsere Arbeitsabläufe werden sich in den virtuellen Raum verlagern, so sind wir auch weiterhin erreichbar. Persönliche Treffen werden wir in der jetzigen Situation vorerst nicht durchführen.

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