Masterplan für Neuenheimer Feld beschlossen

Der Gemeinderat hat am Donnerstag in seiner Sitzung den Masterplan Neuenheimer Feld beschlossen. Der Entscheidung ist ein intensiver Bürger-Beteiligungsprozess vorausgegangen. Die Grünen-Fraktion ist mit dem Ergebnis zufrieden und sieht die Weichen für eine zukunftsfähige Entwicklung des Campus im Neuenheimer Feldes gestellt.

Die Grünen-Fraktion hatte sich von Anfang an stark für einen breiten und intensiven Bürgerbeteiligungsgprozess eingesetzt. „Wir danken allen beteiligten Akteur*innen für ihr großes Engagement und den konstruktiven Prozess in den letzten Jahren, auch wenn es nicht immer einfach war. Wir sind weitgehend zufrieden mit dem Ergebnis des Masterplan-Verfahrens“, so der Fraktionsvorsitzende Derek Cofie-Nunoo. „Auch rückblickend können wir sagen: Der Masterplan für das Neuenheimer Feld war das richtige Instrument, um in einem ergebnisoffenen, dialogischen und faktenbasierten Prozess eine konstruktiven Lösung zu erarbeiten.“

Der stellvertretender Fraktionsvorsitzender Christoph Rothfuß betont: „Das Ziel der Grünen-Fraktion war stets Naturschutz und Landwirtschaft, Wissenschaft und Innovation klug miteinander in Einklang bringen und auf nichts davon verzichten. Wir haben es immer als Aufgabe verstanden, eine integrierte Lösung zu erarbeiten, die diese Werte und Ansprüche kombiniert und in Ausgleich bringt. Das ist uns gelungen.“

Die Pläne sehen einen kompakten Campus vor und setzen auf Innenentwicklung vor Außenentwicklung. Zudem sind ein Straßenbahnring sowie Mobilitäts- und Logistik-Hubs und eine hohe Freiraumqualität vorgesehen. Eine Fuß- und Radbrücke über den Neckar wird standort- und ergebnisoffen geprüft.

In einem gemeinsamen Sachantrag von Grünen, SPD, Linke, GAL und Bunte Linke wurden letzte Anpassungen vorgenommen. Die breite Mehrheit im Gemeinderat folgte den Vorschlägen: Die Fläche Hühnerstein als ökologisch wertvoller Naturraum soll demnach – wie in den Entwicklungsentwürfen vorgesehen – bis 2050 möglichst unbebaut bleiben und gilt damit als langfristige Bauflächenreserve. Auch der in der Aufgabenstellung des Masterplans vorgegebene Zuwachs der Bruttogrundfläche von 868.000 Quadratmeter wird im gesamten Planungsgebiet nicht überschritten. Eine Seilbahn oder ein ähnliches Verkehrsmittel soll als ÖPNV-Ergänzung zum kleinen Straßenbahnring im künftigen Bebauungsplan möglich sein.

Cofie-Nunoo weiter: “Die baulichen Flächen für Wissenschaft und Forschung müssen flexibel und anpassungsfähig sein, um auf die zukünftigen Entwicklungen der nächsten Jahrzehnte reagieren zu können. Uns ist aber wichtig, dass hierfür nicht immer mehr neue Flächen verbraucht werden, sondern auch beispielsweise viel stärker über das Bauen in die Höhe nachgedacht werden muss.”

Das Mobilitätskonzept, die weitere verkehrliche Anbindung und die Energiekonzeption werden zu einem späteren Zeitpunkt beraten, wenn alle Fakten und Untersuchungen vorliegen. „Für uns ist klar: Sämtliche Planungen müssen den Klimaschutz im Blick haben und auf das Ziel ‚Klimaneutralität bis 2050‘ einzahlen“, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Ursula Röper. “Insbesondere bei den Planungen zur Energieversorgung ist noch Grundlegendes zu tun. Ein nachhaltiger Campus erfordert konsequentes und zeitnahes Umsteuern in Erneuerbare Energien auf der einen und die Planung sparsamer Gebäude und Gebäudetechnik auf der anderen Seite.”

Im Juli 2015 beschloss der Gemeinderat mit großer Mehrheit, „dass die Stadt gemeinsam mit der Universität unter Einbindung aller weiteren Akteur*innen einen Masterplan Neuenheimer Feld einschließlich der verkehrlichen Erschließung erarbeitet.“ In dem Masterplan soll vor allem die weitere bauliche Entwicklung des Neuenheimer Felds festgelegt werden. Danach folgte eine intensive Öffentlichkeitsbeteiligung und ein breites Beteiligungsforum. Viele Ideen und Anregungen aus öffentlichen Veranstaltungen und der Online-Beteiligung wurden in die Planungen aufgenommen. Letztlich wurden aus mehrerer Entwürfen die zwei besten Entwürfe der Planungsteams von Kerstin Höger und Astoc ausgewählt. Aus den besten Aspekten dieser beiden Entwürfe entsteht nun eine Synthese für die nun folgenden Bebauungspläne.

Mehr Infos über den Masterplanprozess: Hier klicken!

Beschlüsse, Pläne und Anträge: Hier klicken!

Foto: Florian Freundt

 

Mehr dazu auch im neuen Stadtblattartikel

Stadtblatt-Beitrag von Derek Cofie-Nunoo und Christoph Rothfuß, Bündnis 90/Die Grünen– Ausgabe vom 09.03.2022//

Der Gemeinderat hat am Donnerstag den Masterplan Neuenheimer Feld beschlossen. Der Entscheidung ging ein intensiver Bürgerbeteiligungsprozess voraus. Die Grünen-Fraktion ist mit dem Ergebnis zufrieden und sieht die Weichen für eine zukunftsfähige Entwicklung des Campus im Neuenheimer Feld gestellt.

Die Grünen-Fraktion hatte sich von Anfang an stark für einen breiten und intensiven Bürgerbeteiligungsprozess eingesetzt. Wir danken allen beteiligten Akteur*innen für ihr großes Engagement und den konstruktiven Prozess in den letzten Jahren, auch wenn es nicht immer einfach war. Rückblickend können wir sagen: Der Masterplan für das Neuenheimer Feld war das richtige Instrument, um in einem ergebnisoffenen, dialogischen und faktenbasierten Prozess eine konstruktive Lösung zu erarbeiten. Unser Ziel war es stets, Naturschutz und Landwirtschaft, Wissenschaft und Innovation klug miteinander in Einklang bringen und auf nichts davon zu verzichten.

Die Pläne sehen einen kompakten Campus vor und setzen auf Innenentwicklung vor Außenentwicklung. Zudem sind ein Straßenbahnring, eine Fuß- und Radbrücke über den Neckar sowie Mobilitäts- und Logistik-Hubs und eine hohe Freiraumqualität vorgesehen. Die Fläche Hühnerstein als ökologisch wertvoller Naturraum soll demnach – wie in den Entwicklungsentwürfen vorgesehen – bis 2050 möglichst unbebaut bleiben und gilt damit als langfristige Bauflächenreserve. Auch der in der Aufgabenstellung des Masterplans vorgegebene Zuwachs der Bruttogrundfläche von 868.000 Quadratmetern wird im gesamten Planungsgebiet nicht überschritten. Eine Seilbahn oder ein ähnliches Verkehrsmittel soll als ÖPNV-Ergänzung zum kleinen Straßenbahnring im künftigen Bebauungsplan möglich sein. Das Mobilitätskonzept, die weitere verkehrliche Anbindung und die Energie-Konzeption werden zu einem späteren Zeitpunkt beraten, wenn alle Fakten und Untersuchungen vorliegen. Für uns ist klar: Sämtliche Planungen müssen den Klimaschutz im Blick haben und auf das Ziel ‚Klimaneutralität bis 2035‘ einzahlen.

Die Straßenbahn-Erschließung über den inneren Campusring – wie bereits vor Jahren geplant – soll nun als erstes angegangen werden. Eine Seilbahn oder ein ähnliches Transportmittel auf Ebene 1 kann die Straßenbahn später ergänzen, ebenso ist eine Fuß- und Radbrücke als Westanbindung standortunabhängig möglich. Eine massive Straßenbahnbrücke wurde mehrheitlich abgelehnt, sie ist nicht mit dem FFH Gebiet Alt-Neckar vereinbar und war auch in keinem der beiden Entwürfe vorgesehen.

Terminhinweis: Frühjahrsempfang der Grünen Heidelberg mit dem Finanzminister aus Baden-Württemberg Dr. Danyal Bayaz, So. 27.3. 18h, halle02

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