Integrative Wohnformen

StaTtblatt von Anita Schwitzer und Manuel Steinbrenner vom 17.02.2021 // 

Die Grüne Gemeinderatsfraktion eröffnete am Donnerstag, den 11.02.21 eine Veranstaltungsreihe „Zukunft Wohnen“ mit dem Themenbeitrag „Integrative Wohnformen“«. Die Grünen-Stadträt*innen Manuel Steinbrenner und Anita Schwitzer diskutierten mit ihren Gästen, dem Wohnsoziologen Dr. Gerd Kuhn und den Vertreterinnen des Heidelberger Mietsyndikats Hagebutze, Ole Müller und Caroline Kloß, über die Bedeutung Integrativer Wohnformen bei der Schaffung von sozialem, bezahlbaren und vielfältigen Wohnraum. Integrative Wohnformen, wie bspw. Wohnprojekte oder Baugruppen fördern Gemeinschaft, schaffen Vielfalt und stärken die Identität von Stadtquartieren. Sie wirken dem Trend zur sozialen Segregation in besonders attraktiven Städten entgegen.

Während der angeregten und anregenden Diskussion wurde klar, dass Kommunen über die Grundstückvergabe und die Bauleitplanung die Ausrichtung des Wohnmarkts steuern und integrative Wohnformen stärker fördern können. In Tübingen gibt es bereits eine städtische Anlaufstelle für Wohnprojekte und jedes Mal, wenn großes Wohnbauvorhaben neu gebaut werden sollen, beschließt der Gemeinderat, einen festen Anteil der Wohnungen für integrative Wohnformen vorzuhalten. Das Programm „Fairer Wohnen“ in Tübingen wäre ein Modell, dass wir uns auch in Heidelberg vorstellen könnten.

Um bezahlbaren Wohnraum zu fördern, bedarf es einer Kehrtwende, dem Abwenden vom profitorientierten Wohnmarkt hin zu einer gemeinwohlorientierten Wohnförderung. Das kann auch durch die Grundstücksvergabe in Erbpacht auf Grundlage einer Konzeptvergabe geschehen; dies soll nicht nur für Baugruppen, sondern auch für private Investoren gelten. Dadurch kann sowohl die Balance sozialer Durchmischung erreicht werden, wie auch günstiger Wohnraum, der auch langfristig erhalten bleibt.

Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Stadt aktiv für integrative Wohnformen wirbt und den Zugang für Baugenossenschaften und Baugruppen zu den Informationen, verschiedenen Fördermöglichkeiten und Antragsabläufen möglichst niederschwellig gewährleistet. Nach Tübinger Vorbild könnte auf städtischer Seite eine Anlauf- und Lotsenstelle geschaffen werden.

 

 

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